Zwei tolle Tage in den Winelands bei Kapstadt liegen vor uns. Es fühlt sich hier ein bisschen nach dolce Vita an! 30 grad und Sonne sind gemeldet, aber dank des Windes absolut gut auszuhalten. Ein Highlight beschließen wir direkt am 1. Tag zu erledigen. Und zwar die Wine Tram in Franschhoek. Das ist eine alte Eisenbahn, die die Weingüter ansteuert, die mit Schienen verbunden sind. Das ganze Event ist schon sehr touristisch aufgezogen und natürlich aufs trinken ausgelegt. Beim Einsteigen in den Zug gibts auch direkt schon das 1. Glas. Um zum Zug zu kommen, sind wir erstmal von Stellenbosch nach Franschhoek gefahren. Der Weg ist wirklich schön, entlang und durch die Berge. Franschhoek ist das 2. touristische Zentrum der Winelands. Der Ort wirkt deutlich ruhiger und nochmal gehobener als Stellenbosch. Aber wirklich wunderschön. Zum Glück haben wir noch etwas Zeit bevor der Zug abfährt und wir können den Ort und die Kirche besichtigen.



Die Anwesen der Weingüter hier sind riesig und die Auffahren lang und nobel. Um von der Zugstation zu den Weingütern zu kommen, werden wir mit dem Shuttle hochgefahren. Im 1. Weingut „Plaisir“ machen wir zum warm werden schon mal eine Sektverkostung. Unter Bäumen sitzen wir im Schatten und beobachten die anderen Gäste, die mit uns fahren. Besonders viele Engländer sind hier dabei. Sonst trifft man in Südafrika eigentlich eher Deutsche oder Holländer. Nach kurzer Fahrt steigen wir im nächsten Weingut „Vrede en Lust“ aus. Hier trauen wir uns dann an eine richtige Weinprobe. Man merkt langsam, dass die Mitreisenden (und wir natürlich) Alkohol intus haben. Man kommt mehr ins Gespräch. Aber das absolute Highlight ist dann das 3. Weingut. Das „Boschendal“ ist eins der ältesten und das größte Weingut der Region. Wir sitzen unter alten Bäumen entlang einer runden Bar. Vor uns eine riesige Wiese. Im Laufe des Nachmittags spielen die Leute hier Criquett und andere Rasenspiele. Reiter auf Pferden reiten an uns vorbei und durch den Innenhof. Es fühlt sich an wie im Film. Das andere Highlight ist das schwule Pärchen. Die beiden sind und schon im Zug aufgrund ihrer extravaganten Outfits (Versace in pink) aufgefallen und hier haben wir uns einfach mal zu ihnen an den Tisch gesetzt. Die beiden kommen aus Schweden und haben dort einen Radiosender. Wobei einer von ihnen ursprünglich aus Südafrika kommt. Die beiden sind echt total lustig und offen (liegt vielleicht auch daran, dass es bereits die 3. Weinprobe ist). Wir essen noch eine Käseplatte und Austern. Als wir wieder abgeholt werden beschließen wir noch zusammen zu Abend zu essen. Dafür gehen wir nach Franschhoek in ein schickes Steakhouse. Die haben aber zum Glück auch Fisch. Irgendwie will keiner, dass der Abend endet und wir landen zum Schluss noch an der Bar.








Der nächste Tag startet wieder mit einem Frühstück auf der Terrasse in unserem Hotel. Danach nutzen wir erstmal den Pool und genießen die Sonne. Den Morgen lassen wir langsam angehen, denn ab heute Mittag wird es anstrengend, dann heißt es wieder Weinproben machen.

Das 1. Weingut des Tages ist das „Delaire Graff Estate“. Hier kostet eine Nacht 2000€ und das Abendessen 200€ pro Person (für Südafrika sehr sehr teuer). Und ganz schön nobel. Bei der Einfahrt werden unsere Personalien aufgenommen. Das besondere ist der Ausblick von den Terrassen. Denn das Weingut liegt auf einem Hügel und dadurch bietet sich ein 360 grad Rundumblick auf die verschiedenen Bergketten. Toll! Die Auffahrt schlängelt sich entlang eines Botanischen Gartens diesen Hügel hoch. Vom Parkplatz werden wir mit einem Golfcar zur Weinprobe gefahren. Neben uns am Tisch sitzt lustigerweise ein Pärchen, das in der gleichen Unterkunft im Kruger gewohnt hat und wir dort kennengelernt haben. Was uns hier nicht so gefällt sind die Preise und dafür schmeckt der Wein hier auch nicht besser. Also danach lieber zum Nachbarweingut „Tokara“. Hier hat man zwar auch einen tollen Blick, allerdings sitzt man drinnen hinter großen Scheiben. Bei dem Wetter zu schade. Da uns gestern das Boschendal so gut gefallen hat, beschließen wir dann noch dorthin zu fahren. Zufälligerweise haben die heute eine Veranstaltung. Einen Art Markt mit Ständen und live Musik. Es wird immer voller und die Leute sitzen mit ihren Decken auf den Wiesen.





Wir haben aber eine Reservierung für ein Abendessen auf einem Weingut, also müssen wir irgendwann fahren. Nach 30 Minuten Fahrt stehen wir dann vor verschlossenen Schranken und erfahren, dass das Restaurant schon zu hat. Wir haben in einem falschen Restaurant reserviert und müssen nochmal 30 Minuten zu dem anderen Restaurant fahren. Ups. Dort kommen wir dann viel zu spät an. Bekommen aber dennoch unseren Tisch. Jetzt sind wir aber gespannt wo wir gelandet sind, denn über das Restaurant haben wir uns ja gar nicht informiert. Wir erfahren, dass es 9 Gänge gibt. Es gibt nur dieses eine Überraschungsmenü zur Auswahl. Das Menü heißt „Vertrau uns“ und ein Preis steht auch nicht dabei. Naja ok, müssen wir jetzt ja wohl. Zum Glück können die Köche noch so spontan auf Fisch umstellen. Das Essen was folgt ist wirklich phänomenal. Zuerst gibt es verschieden Austern. Unter anderem einen herzhaften Käsekuchen. Und zum Dessert 3 verschiedene Gänge. Der Preis ist mit 55€ pro Person für diese 9 Gänge dann eigentlich auch fair. Zwar das teuerste Essen hier für uns aber verglichen mit Deutschland immer noch ein Schnapper. So gehen dann also 2,5 tolle Tage in den Winelands für uns vorbei, bevor es morgen dann nach Kapstadt geht.



