Der letzte volle Tag in Kapstadt ist angebrochen und Stefan hat’s jetzt leider auch im Bauch… Das ganze Magen Darm Thema durchkreuzt ganz schön unsere Pläne. Zum Frühstück gehen wir dennoch. Man sitzt in dem Hotel wirklich schön mit Blick auf den Tafelberg, Lionshead und Signal Hill. Da wir es heute langsam angehen lassen müssen fahren wir erstmal an die V&A Waterfront. Ich bin jetzt ja wieder gesund und kann daher die Leckereien hier probieren. Bei „Unframed Ice“ esse ich das angeblich beste Eis der Welt. War auch sehr sehr gut, aber ob es jetzt das Weltbeste war? Dann setzen wir uns zum Mittagessen in ein Restaurant am Hafen und für mich gibt es Muscheln. Von unserem Platz aus, können wir gut das Wolken Schauspiel über dem Tafelberg beobachten. Der Teufel und van Hunks scheinen heute eine komplette Packung zu rauchen. Aber es sieht schon interessant aus, wie die Wolken den Tafelberg hinunter ziehen und von oben immer mehr nachkommen. Danach gehen wir immerhin noch ins MOCAA. Das Gebäude an sich ist schon ein Highlight. Umgebaute Silos (einst für den Getreidespeicher der Stadt vorgesehen) beherbergen auf 6 Stockwerken Afrikanische Kunstausstellungen. Diese wurden von dem Puma Gründer gesponsert. Die Ausstellungen thematisieren politische Fragen des Kontinentes. Die Darstellung ist etwas abstrakt und sehr modern. Wir können jetzt nicht mit allem etwas anfangen. Man merkt aber die Verbundenheit der Afrikaner mit ihren Vorfahren, Traditionen und del Christentum. Das spürt man generell bei den Menschen hier. Die meisten sind sehr gläubig und haben häufig traditionelle Werte (im Radio lief eine lange Debatte, ob Frauen nach der Hochzeit dem Mann gehören). Auf den Straßen wirkt es aber eher so, als hätten hier die Frauen die Hosen an.




Nach dem Museumsbesuch möchte sich Stefan nun doch nochmal an Essen probieren. Also gehen wir noch in ein anderes Lokal an der Waterfront. Danach fahren wir dann aber ins Hotel. Es regnet und stürmt. Sogar der Tafelberg ist mittlerweile komplett zugezogen. Ich laufe beim Sonnenuntergang nochmal zum Meer bei unserem Hotel. Ist mir alleine dann doch zu gruselig und ich komme schnell wieder zurück. Krankheitsbedingt ist der Tag somit leider schon beendet.




Heute geht es Stefan zum Glück schon besser. Also wieder ein Frühstück mit schönem Ausblick und dann packen und auschecken.

Es ist tatsächlich der letzte Tag des Urlaubs. Können wir noch gar nicht glauben. Vollbeladen fahren wir in die City Bowl. Heute müssen wir unbedingt noch ein bisschen Kultur machen. Zur Umsetzung dieses Plans entscheiden wir uns für das District Six Museum. Das ist ein Museum zur Geschichte der Apartheid mit besonderen Bezug auf eben dieses Viertel in der Innenstadt. Wirklich verrückt, wenn man sich vorstellt, dass es bis 1997 gedauert hat, bis Schwarze und Weiße im Gesetz gleichgestellt waren. In den Jahren 1965 und 1966 fand die Deportation der Schwarzen in die Townships vor der Stadt statt. Wer kein Auto hatte konnte meist nur einen Koffer mitnehmen. Ganze Gemeinden wurden auseinandergerissen und die Menschen verloren ihre Jobs, da sie es sich nicht leisten konnten zu ihren Arbeitsstellen in die Stadt zu fahren. In der Innenstadt durften nur noch Weiße wohnen, wobei es davon viel zu wenige gab. Also lag das komplette soziale Leben flach. Für Sportvereine, Chöre usw. gab es schlicht zu wenig Mitglieder. Erst durch Internationalen Druck und Demonstranten wie Nelson Mandela gab es freie Wahlen und die Gleichstellung. Es ist wirklich schade was die Apartheid dem Land angetan hat. Davor gab es funktionierende Gemeinden in denen Obdachlose oder Menschen mit Behinderung gut integriert und unterstützt wurden. Inder und Schwarze haben zusammengelebt. Nun wurden spezifische Ghettos geschaffen und damit auch die heutigen Probleme Südafrikas.






Nach dem Museum gehen wir noch für den Lunch zu der Rooftop Bar von vorgestern Abend. Dann schnell zum Flughafen und das Auto abgeben. Nach 2 Stunden landen wir in Johannesburg. Wir haben noch ein tolles Gespräch mit dem Uber Fahrer. Er erzählt, dass er in einem Township aufgewachsen ist. Für seine Wohnung zahlt er 200€ Miete und insgesamt verdient er in einem guten Monat 300€… Sein größter Traum ist es einmal im Leben nach Europa zu reisen und zu schauen wie die Menschen dort leben. Das wird er wahrscheinlich nie schaffen…




Zum Abendessen gehen wir nochmal in das Restaurant in dem wir auch an unserem ersten Abend in Johannesburg waren. Hier schreibe ich auch wie am ersten Abend den Blog 🙂
Unser Resümee zu Südafrika: die Welt in einem Land passt hier. Das beeindruckendste sind die Tiere, die tolle Natur und die trotz Armut sehr fröhlichen Menschen.
Erstmal danke fürs lesen und kommentieren. Wir hoffen euch ein wenig an unserer Reise teilhaben lassen zu können. Morgen steht der 35 stündige Rückflug an. Drückt uns die Daumen. Bis dann 🙂
Es war so schön, dass wir bei eurer Reise dabei sein durfte😎