Da wir in unserer dunklen Kajüte liegen werden wir erst gegen 9 Uhr wach und verpassen somit das Frühstück. Um halb 11 legen wir dann am Hafen in Helsinki an und fahren noch ein Stück durch die Schären von Helsinki.
Da unsere Hütte am See 300 km nördlich von Helsinki in Mittelfinnland liegt, ist das von der Hauptstadt aus gar nicht so einfach zu erreichen. Zuerst fahren wir mit dem Zug eine Stunde nach Lahti. Wir bemerken, dass Finnland anders ist als Schweden oder Dänemark. Die Menschen hier sehen schon richtig osteuropäisch aus. Auch die Entfernungen hier sind weiter und zwischendrin sieht man keine Menschenseele. Ebenfalls hat der Bau der Städte einen osteuropäischen Einschlag. Viele Hochhäuser reihen sich hier aneinander. Dafür ist die Natur wunderschön. Alles besteht aus dichten Wäldern und riesigen Seenlandschaften. In Lahti steigen wir nun in unseren Bus um. Nach 3 Stunden Fahrt erreichen wir Saarijärvi. In der Nähe dieses kleinen Städtchens wohnen wir. Auf dem Weg gehen wir noch im Lidl einkaufen und laufen dann knapp 2 Kilometer zu unseren Hütte. Diese liegt etwas den Hang hinunter und abseits des Haupthauses der Vermieter. Die Hütte besteht zur Hälfte aus einer finnischen Sauna mit tollem Fenster zum See und einer riesigen Dusche. Die andere Hälfte besteht aus einem kleinen Bad und einem Zimmer zum wohnen und schlafen. Dafür ist der Außenbereich umso größer. Hier gibt es einen großen Tisch zum Essen, 2 gemütliche Sessel, einen Grill zum kochen und das Highlight: einen Whirlpool für 7 Personen.
20 Meter vom Haus entfernt haben wir eine Feuerstelle und nach weiteren 20 Metern erreicht man das Ufer des Sees mit einer kleinen Badestelle zum reingehen. Wunderschön!
Auf dem Gasgrill auf der Terrasse bereiten wir unser Abendessen zu. Zum Abschluss des Abends gehen wir noch in den Whirlpool. Mit der Erkältung eine richtige Wohltat!
Heute legen wir unsere weiteste Strecke zurück – 500km Luftlinie nach Helsinki.
Dafür gehen wir Nachmittags auf die Fähre, wobei Fähre der falsche Begriff ist. Eher handelt es sich um ein kleines Kreuzfahrtschiff, mit dem die Schweden gerne mal eine Mini-Kreuzfahrt machen. So bietet das Schiff 7 Restaurants, darunter unter anderem Fisch, Sushi, und ein Buffetrestaurant mit Schoko-Brunnen und Cavier. Außerdem gibt es mehrere Bars mit abendlichem Show-Programm, ein Casino und ein Theater. Da uns die Essensangebote jedoch etwas zu teuer sind, verspeisen wir unser eigenes Essen auf dem 12. Deck, dem Sonnendeck. Zum Glück spielt das Wetter mit und so verbringen wir dort den kompletten Abend bis die Sonne untergeht. Hier ist es auch viel schöner und ruhiger. Mit dem Schiff durchqueren wir erneut die Schären, diesmal in nördlicher Richtung. Neu ist diesmal die Perspektive, da diese Fähre viel höher ist schaut man quasi über die Inseln hinweg.
Auf dem Schiff gibt es einen Duty-Free Laden. Es ist interessant zu beobachten, wie sich die Schweden und Finnen auf den für sie vergleichsweise billigen Alkohol stürzen. Wir laufen einmal durch diesen Laden und bemerken wie voll er ist.
Als die Sonne untergegangen ist begehen wir noch einmal das Schiff und beschließen aber hier kein Geld für Essen und Getränke zu lassen 😉
Unsere Innenkabine ist 11qm groß und hat ein kleines eigenes Bad, also vollkommen ausreichend. Nach ca. 8 Stunden Fahrt legen wir noch kurz auf Mariehamn an, da wir unsere Kabine auf dem Stockwerk 2 haben und somit unter der Wasseroberfläche, rollen die Autos über unsere Köpfe. Als um 12 Uhr Ruhe eingekehrt legen wir uns in unsere Schiffskojen.
Von unserer Unterkunft aus fahren wir 15 Minuten bis in die Innenstadt. Heute steht ein langer Tag mit vielen Museen und Sehenswürdigkeiten an. Da Stockholm auf 17 Inseln verteilt ist, ist das Zentrum relativ weitläufig und an 1-2 Tagen kaum zu schaffen. Von daher sind wir froh den Tag in Stockholm noch zu haben, denn an den Tagen zuvor in Stockholm haben wir nur die Altdtadtinsel Gammelstan, die grüne Insel Langholmen, wo wir unser Gefängnis-Hostel hatten und die Studenten/ Hipster Insel Södermalm. Nun wollten wir also noch mehr von der Stadt sehen. Für 40€ konnten wir einen City-Pass kaufen, mit dem wir in alle Museen und viele weitere Sehenswürdigkeiten reinkamen. Zuerst machten wir eine Kanalfahrt entlang der vielen Brücken. Diese war ebenfalls inklusive. Mit dem Boot fuhren wir am Schloss entlang und anschließend entlang des Prunkviertels Östermalm. Hier residieren auch heute noch Stars und Sternchen. Im 19. Jahrhundert wurde die Stadt neu entworfene und die Architekten orientieren sich für Södermalm an Paris. So erinnert das ganze Viertel bzw. die Fassaden an die französische Hauptstadt. Weiter ging es entlang der Museumsinseln. Die meist besuchten Museen sind das weltweit älteste Freilichtmuseum Skansen, das ABBA Museum und das Vasa Museum (dazu gleich mehr). Die Insel ist wunderschön angelegt und beherbergt zusätzlich noch einen alten Freizeitpark. Der Abschluss bildet die Insel Blockhusudden. Diese ist als riesiger Park angelegt. Zum Beispiel hat ein Pärchen von ABBA hier gelebt in einem wunderschönen Haus. Wieder an Land angekommen geht es für uns auf die Museumsinsel. Hier zieht es uns zuerst ins Freilichtmuseum Skansen. Das Skansen besteht aus echten Gebäuden aus vielen verschiedenen Jahrhunderten der schwedischen Geschichte.
Das besondere ist, dass neben den alten Häusern auch Menschen in den traditionellen Kleidern dort sozusagen ihr Leben leben. Sie bauen Gemüse an, bewirtschaften die Felder usw. Was uns hier leider nicht so gut gefallen hat war der Zoo. Zwar für Kinder toll aber uns haben die Tiere leid getan. Zum Abschluss setzen wir uns noch in ein Café in einem hübschen Saloon aus dem 18. Jahrhundert und essen ein Stück Kuchen.
Da es mittlerweile schon recht spät ist schauen wir nur kurz in das nordische Museum rein. Hier ist alles über die skandinavischen Länder ausgestellt. Das Highlight des Tages liegt aber noch vor uns. Das Vasa Museum beinhaltet eigentlich nur ein einziges Schiff als Attraktion, die Vasa, dennoch hat es uns komplett umgehauen.
Die Vasa war im 17 Jahrhundert das größte Kriegsschiff der schwedischen Marine. Nach der Fertigstellung ist es auf der Jungfernfahrt jedoch bereits nach wenigen Metern gesunken und im 30 Meter tiefen Schlamm konserviert worden. Daher ist es noch einzigartig erhalten, 98% der Teile sind noch original. Damit ist es weltweit einzigartig! Die Vasa wurde 1950 zufällig gefunden und 1960 geborgen. Jedes Einzelteil wurde mühsam zusammengesetzt.
Beim Betreten des Museums blickt man also auf den riesigen Dreimaster mit perfekt erhaltener Galionsfigur und Schnitzereien. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln lässt sich das Schiff betrachten. Man fühlt sich in ein anderes Jahrhundert zurückversetzt und es macht wahnsinnigen Spaß sich die Details und Feinheiten genauer anzuschauen.
Den letzten halben Tag auf den Schären verbringen wir im Vaxholm, nachdem wir Vormittags ausgecheckt haben. Wir gehen in das tolle Gartencafe, in dem wir auch schon bei der Anreise waren. Hier gibt es für jeden ein Stück Kuchen. Im Anschluss setzen wir uns auf eine Bank und beobachten die kleinen Boote beim an-und ablegen. Zurück nach Stockholm geht es für uns nun über den Landweg über die zahlreichen Brücken die die Inseln verbinden. Die neue Unterkunft, in der wir ein Zimmer beziehen, befindet sich in einem Vorort, südlich von Stockholm. Wir hoffen, dass das Wetter morgen gut wird damit wir mit einem Kajak in den nahegelegenen Tyresta Nationalpark paddeln können.
Nachdem Check in fahren wir nochmal mit dem Zug in die Innenstadt und essen hier zu Abend. Dafür gehen wir in ein tolles libanesisches Restaurant und trinken sogar libanesischen Wein, der sehr gut schmeckt. Das Essen besteht aus einem Menü mit 16 kleinen Speisen, wie Humus oder Halloumi. Auch sehr gut! Zum Sonnenuntergang um 22 Uhr gehen wir nochmal zu dem Aussichtspunkt. Der Himmel war heute ganz besonders eingefärbt, wir hoffen das sieht man gut auf den Bildern 🙂
Morgens brechen wir früh auf denn wir haben einen langen Tag vor uns. Freundlicherweise fahren uns unsere Vermieter zu unserer Hauptinsel Vaxholm, von wo aus wir um 11 die Fähre nehmen wollen. Doch davor gehen wir noch zum Bäcker um uns essen für den Tag mitzunehmen, weil wir gehört haben das Sandhamn so teuer sein soll. Für 4 Bäckerteile zahlen wir 20€. Verrückte Preise hier… Am Hafenanleger warten wir auf unsere Fähre die wohl etwas Verspätung zu haben scheint. Irgendwann sehen wir am Horizont eine schiefe, viel zu tief im wasserliegende Fähre die ihre besten Jahre offensichtlich hinter sich hat auf uns zusteuern und denken uns nur: bitte nicht die. Zum Glück bestätigt sich der Ausdruck innen nicht. Die Fähre stammt von 1910 und ist somit genau gleich alt wie die Titanic. Das Innere besteht aus roten und grünem samt, viel schönem Holz, großen Fenstern und alten gemütlichen Lampen. Aus dem Maschinenraum dringt Lärm und Hitze und man kommt sich vor wie auf einer Zeitreise zu vor 100 Jahren. Zwar alt dafür aber sehr gepflegt und mit echt viel altem Charme. Da es draußen zu kalt und windig ist und es innen ziemlich voll ist beschließen wir in das Restaurant zu gehen. 3 Stunden Fahrt liegen vor uns entlang der äußeren Schären bis zur bekannten Insel Sandhamn. Sandhamn ist das Sylt der Schäreninseln. Hier kann sich kein normalsterblicher mehr ein Haus leisten und es ist im Sommer das Mekka der Segler und eine Partyhochburg. Wir haben einen richtig tollen Mittag im Restaurant. Der Kellner trinkt wohl selbst ganz gerne und möchte ständig nachschenken und Stefan Schnaps andrehen. Hinter uns sitzen 2 total schicke Schweden die auch schon das ein oder andere Bier getrunken haben. Irgendwann kommen wir mit ihnen ins Gespräch und unterhalten uns über Gott und die Welt. Es stellt sich heraus dass die Schweden aktuell die selben Sorgen plagen: die Inflation und der Krieg.
Stefan und ich teilen uns Heringe die geschmacklich die besten sind die wir je gegessen haben. Wir haben festgestellt dass die Restaurantpreise in Schweden zwar höher sind als in Deutschland (ca. 20-25€ für ein Hauptgericht), dafür aber immer geschmacklich etwas besonderes sind und mit einem gewissen Pfiff verfeinert.
Gegen 14 Uhr kommen wir in Sandhamn an und haben leider nur 1,5 Stunden Aufenthalt weil wir unser altes Schiff wieder zurück nehmen wollen und nicht ein modernes. Mit den neueren Schiffen wäre man zwar in 1,5 statt 3 Stunden in Vaxholm aber der Weg ist ja auch schon das Ziel. So beeilen wir uns also und laufen durch den Wald. Wir durchqueren dabei das Dörfchen wo auch der Anleger ist. Hier reihen sich die Schwedenhäuser. Am Hafen befindet sich Restaurants und schicke Segel-Clubs. Am Hafen setzen wir uns mit unserer selbst gekauften Rotweinflasche auf eine Bank und trinken ein Glas aus Plastikbechern. Zufällig laufen uns die beiden Schweden über den Weg und wir laden sie auf ein Glas Rotwein ein. Wir sitzen genau vor ihrer zweistöckigen Yacht. Die anderen Freunde kommen raus, wir unterhalten uns etwas aber werden leider nicht auf das Boot eingeladen. Zum Abschluss spazieren wir noch etwas und begeben uns dann auf die Fähre zurück. Zum Glück kommt jetzt ein bisschen die Sonne raus und wir können uns draußen hinsetzen. Wir genießen die Aussicht im freien und kommen 3 Stunden später in Vaxholm an. Die Insellandschaft ist wirklich einzigartig. Über 80 km erstrecken sich hier 30.000 Inseln. Im inneren sind die Inseln größer, bebauter und grüner. Richtung offene Ostsee werden sie kleiner und felsiger. Überall stehen tolle Häuser mit Badestegen und Booten.
Am Abend sind wir wieder in unserem Haus und kochen uns Ofenkartoffeln mit Krabben. Das scheint hier auch ein typisches Gericht zu sein.
Morgen müssen wir das schöne Haus leider verlassen und es geht wieder nach Stockholm für 2 Nächte bevor am Dienstag die Fähre nach Finnland ablegt.
An unserem ersten Tag auf dem Inselparadies vor Stockholm ist Stefan leider etwas erkältet und so verbringen wir den Tag etwas entspannter. Wir schlafen bis 8 Uhr aus und grillen uns unser Frühstück auf dem Gasgrill. Danach entdecken wir zu Fuß unsere Insel auf der wir wohnen, Ytterby, eine Nachbarinsel von Vaxholm. Hier gibt es nur tolle Villen im skandinavischen Stil mit riesigen Gärten. Auch hier fahren die meisten Schweden E-Auto und vorwiegend Tesla. Also arm scheint hier niemand zu sein. Wir setzen uns in das Dorfrestaurant was auch gleichzeitig Veranstaltungshalle der Insel usw. ist. Hier trinken wir einen Café und essen ein Stück Kuchen. Die Karte gibt es nicht auf Englisch, aber die Schweden können wirklich alle!! super englisch und es ist schön mal nicht von anderen Touristen umgeben zu sein. Schön ist auch, dass Wasser und Kaffee zum nachfüllen in den Restaurants umsonst sind. Bei uns zuhause grillen wir am Nachmittag den rechtlichen Lachs vom Vortag. Heute ist ein Sonnen-Wolken Mix und sobald ein Sonnenstrahl rauskommt sitzen wir auf der großen Terrasse unseres Hauses (Bilder sind eingefügt). Nur schwimmen im beheizten Pool ist heute etwas zu kalt…
Jetzt schauen wir noch einen Film. Morgen machen wir eine Fährfahrt zu dem äußeren Schärengarten, genauer zur Insel Sandhamn, dann gibt es mehr zu berichten.
Morgens packen wir unsere Sachen in unserem kleinen Hostel Zimmer und dürfen die Koffer in einem separaten Raum unterstellen, denn wir wollen uns das leckere Hotel Frühstück gönnen. Das Buffet bietet für 12€ pro Person (für Schweden wirklich super günstig) alles was das Herz begehrt. Entspannt starten wir also in den Tag und genießen im Anschluss noch das sonnige Wetter im Garten des Hostels. Um 13 Uhr legt unsere Fähre in Stockholm Richtung Vaxholm ab. 60 Minuten Fahrt durch den inneren Schärengarten von Stockholm entlang einer tollen Szenerie. In Vaxholm angekommen holen unsere Vermieter unser Gepäck ab und wir bleiben noch in der Stadt. Vaxholm ist die Hauptstadt der Schären. Hier legen viele Fähren ab und es gibt viele Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. Wir setzen uns in ein richtig tolles Gartencafe mit toller Kuchenauswahl. Im Anschluss gehen wir noch einkaufen damit wir in unserer Unterkunft gut ausgestattet sind. Bei den Preisen hier im Supermarkt erschrecken wir uns und schauen irgendwann gar nicht mehr hin. Als wir in unserem Haus ankommen sind wir erstaunt wie toll es eingerichtet ist und wie toll die Lage ist. Wir wohnen bei einer schwedischen Familie mit 3 Kindern. Unser Haus ist im Garten des großen Hauses aber bietet alle Annehmlichkeiten. Nach dem 4qm Zimmer freuen wir uns über so viel Platz. Zuerst richtet uns die Vermieterin ein Glas Sekt an den Pool und Isabelle springt rein. Stefan ist es zu kalt. Danach grillen wir auf einen unserer 2 Webergrills (wir haben einen Gasgrill und einen Kohlegrill). Es gibt frischen Lachs mit Gemüse und mit unserer neu entdeckten schwedischen Lieblingsspeise: süß-sauer eingelegter Gurke! Den Abend lassen wir mit einem Film auf dem Fernseher ausklingen. Wir freuen uns die Schären morgen zu entdecken!
Nachdem wir uns auf engstem Raum für den Tag fertig gemacht haben, laufen wir Richtung Gammelholm, der Stockholmer Altstadt. Wir laufen ein wenig durch die alten Gassen und gehen zur sehenswerten Wachablösung. Im Gegensatz zu Kopenhagen wird hier mit einer Marsckapelle und Musik die Wachablösung vollzogen. Teilweise soll die Kapelle dabei sogar Lieder der schwedischen Band ABBA spielen.
Danach holen wir uns an einem kleinen Stand unser Mittagessen. Dieser ist bekannt für gebratene Heeringe und Kartoffelbrei, was auch super geschmeckt hat.
Gestärkt gehen wir über die Brücke nach Södermalm. Diese Insel ist im Gegensatz zu Gammelholm nicht das touristische Zentrum und demnach günstiger und leerer. Hier holt Stefan sich Bier im Supermarkt. Von Wein oder anderen alkoholischen Getränken ist weit und breit nichts zu sehen. So fragen wir uns durch bis wir die nächste Systembolaget finden. Auffällig ist, dass jeder Stockholmer genau weiß, wo sich diese befindet. Die Systembolaget ist wie ein Supermarkt in dem alkoholische Getränke über 3,5% verkauft werden dürfen (für den 2-3 fachen Preis von Deutschland). An der Kasse werden wir sogar beide nach unseren Ausweisen gefragt. Die Kassiererin erklärt uns, dass sie alle Leute die aussehen wie unter 30 fragen muss und auch von beiden Personen den Ausweis verlangen muss (was ja eigentlich keinen Sinn macht, aber egal). Mit unseren Einkäufen setzen wir uns an einen Aussichtspunkt und schauen uns Stockholm von oben an.
Zum Abendessen gehen wir in ein kleines Restaurant mit typisch schwedischen Speisen. Für Stefan gibt es Rentier und für Isabelle Fisch.
Als wir rausgehen wollen fängt es leider zu regnen an (das Wetter wird sich die Tage leider verschlechtern) und so beschließen wir ins Kino zu gehen. Da es keine schwedische Synchronisation gibt, können wir Top Gun auf Englisch sehen. Das Meiste verstehen wir zum Glück auch.
Am Sonntag dem 10. Juli kommt Stefan mit 2 Stunden Verspätung am Flughafen in Kopenhagen an. Da es schon recht spät ist, erkunden wir nur unser Viertel (Vesterholm) in dem wir in einer schönen Wohnung bei Frederic ein gemütliches Zimmer haben. Vesterholm ist ein frühestes Rotlichtmillieu und hat sich in den letzten Jahren zu einem Trend-Viertel etabliert. Frederic, der perfekt deutsch, französisch, und diverse Sprachen spricht, gibt uns noch ein paar Tips aus Sicht eines Locals. Zum Auftakt gehen wir in ein kleines, aber feines Restaurant. Entgegen unserer Erwartungen sind die Preise in Skandinavien völlig in Ordnung. Neben den fairen Preisen essen wir auch ein super leckeres Essen in einem schönen Restaurant.
Am Montag klingelt unser Wecker pünktlich um 7:30. Schnell leihen wir uns für den Tag 2 Fahrräder, denn wir haben einen vollen Plan für den Tag. Kopenhagen ist traumhaft zum Fahrrad fahren. Generell gibt es in der Innenstadt kaum Autos und wenn welche fahren dann handelt es sich um Elektroautos. Hier haben wir echt gefallen an autofreien Innenstädten und E-Autos gefunden, denn die Stadt ist ziemlich leise und für uns deutsche somit ziemlich ungewohnt.
Über Gewundene Brücken (nur für Fahrradfahrer) düsen wir über die Kanäle und am Wasser entlang zu unserem ersten Stop, Nyhavn.
Das bekannte Bild von Kopenhagen mit dem Kanal und den bunten Häusern ist der „neue Hafen“. Wobei neu hier auch nicht richtig ist. Der Hafen wurde bereits zwischen 16 und 17 hundert erbaut. Der berühmteste Sohn der Stadt Hans Christian Anderson hatte hier zum Beispiel sein Haus. Insgesamt ist der Nyhavn wunderschön, jedoch ziemlich voll und touristisch, weshalb wir uns ein paar Bäckerteile holen und die Beine in den Kanal baumeln lassen.
Das Wetter ist bombastisch und wir beobachten das bunte Treiben. Unter Schock fällt Isabelle ein, dass um 12 Uhr die Wachablösung im Schloss Amalienborg stattfindet. Wir hetzen zum Schloss und kommen gerade rechtzeitig mit der Parade an.
Unter der Wachablösungen haben wir uns etwas mehr vorgestellt, jedoch war es interessant die traditionellen Uniformen (vor allem die Mützen) zu betrachten. Zurück geht es zum Nyhavn wo wir mit einem der Touristenbooten eine Kanalrundfahrt machen. Dabei sehen wir die kleine Meerjungfrau (das Wahrzeichen der Stadt), Christianshaven, und Borsen mit der Spitze, die aus 3 Drachenfüßen besteht (steht für die drei Skandinavischen Länder). Da das Wetter so gut ist müssen wir uns nochmal eincremen da es während der Fahrt keinerlei Schatten gab. Nun gehts wieder auf die Räder. Wir klappern die Altstadt ab. Fahren dabei unter anderem an dem Rosenborg Schloß vorbei. Im Anschluss besteigen wir den Runden Taarn.
Besonders ist dabei, dass der Aufstieg nicht durch Treppen erfolgt, sondern über einen Schneckengang. Oben hat man einen tollen Ausblick über die Stadt. Anschließend fahren wir mit den Rädern über tolle Fahrradwege, an faszinierenden Hausbooten vorbei in Richtung Reffen. Auf Empfehlung von Frederic landen wir bei diesem tollen Streetfood Markt. Hier gibt es im entspannten Ambiente eine kulinarischen Vielfalt aus allen Herren Ländern zu erleben. Gemütlich ruhen wir unsere Rücken auf Liegestühlen aus und schlürfen dabei den ein oder andern Drink.
Auf der Rückfahrt stoßen wir zufällig auf die Freistadt Christiania.
Hier ein kurzer Wikipedia Eintrag dazu: Die Freistadt Christiania (dänisch Fristad Christiania, auch Freies Christiania oder kurz Christiania) ist eine alternative Wohnsiedlung in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen, die seit 1971 besteht. Aus Sicht der dänischen Behörden handelt es sich um eine staatlich geduldete autonome Gemeinde.
Kurz erkunden wir einen kleinen Teil der riesigen Freistadt, in der keine Gesetze gelten und anscheinend die Polizei keinen Zugriff hat. Wir sehen viel Kunst der alternativen Szene. Die Bewohner wohnen hier in ehemaligen Militärbaracken oder selbst gebauten Häusern und finanzieren sich durch den Verkauf von Volkssaktien.
Interessant zu sehen aber nicht ganz unser Milieu. Mit der Abenddämmerung endet gegen halb 12 ein langer, ereignisreicher Tag in Kopenhagen.
Am Dienstag müssen wir zuerst unsere Fahrräder zurückgehen und packen unsere Koffer. Die Zeit bis zur Zugfahrt nach Stockholm verbringen wir an einem der viele Stege und Bademöglichkeiten nahe der Innenstadt. Gefühlt besteht die ganze Stadt aus jungen Leuten die das Leben genießen. Wir trauen uns sogar kurz im Wasser abzukühlen. Um 15 nehmen wir den Zug nach Malmö und betreten beide zum ersten Mal Schweden. Hier erfolgt der Umstieg in einen super alten, wunderschönen Zug der uns in 5 Stunden nach Stockholm bringt. Wir brausen durch die faszinierende Landschaft Südschwedens , und sehen viele Wälder, Seen und typisch schwedische Häuser. Da der Zug immer voller wird enden wir im alten Boardbistro und essen einen kleinen Happen in gemütlicher Atmosphäre.
Gegen halb 10 kommen wir in Stockholm an und finden unser besonders Hostel auf der grünen Innenstadt-Insel Langholm. Das besondere dabei ist, dass das Hotel ein umgebautes Gefängnis und gleichzeitig Museum ist. Unser Zimmer ist eine kleine ehemalige Gefängniszelle mit einem Stockbett mit einer Größe von maximal 4 qm.